Die Ritter von Ems Die Geschichte der Herren von Ems lässt sich urkundlich bis 1170 zurückführen. Erst welfische, dann staufische Ministeriale, kontrollierten sie das mittlere Rheintal von Vaduz bis zum Bodensee und dienten dem römisch-deutschen Kaiser als Landsknechte auf verschiedenen Kriegsschauplätzen Europas. Merk Sittich I. (gestorben 1533) kämpfte neben Landesknechtführer Frundsberg und Truchsess Georg von Waldburg („Bauernjörg“) in den Schwabenkriegen und in Norditalien. Während seiner Feldzüge in Italien gelang es Merk (Marx) Sittich I. einen seiner Söhne, Wolf-Dietrich (1507 – 1538) mit Clara von Medici, einer Schwester des Papstes Pius IV. zu verehelichen. Ein steiler Aufstieg der Macht- und Familienpolitik der Emser begann. 1560 wurden die Emser Ritter in den Reichsgrafenstand erhoben. Im Jahr 1563 erbauten die Emser den Palast Hohenems. Der gräfliche Palast war einst Sitz der Emser Grafen. Heute ist er eine der schönsten Renaissancebauten im Bodenseeraum. Der rechteckige Renaissancebau verfügt über einen schönen Innenhof mit Blendfassade und einen Rittersaal mit einer kunstvoll gearbeiteten Kassettendecke. Im Palast wurden die Handschriften A und C des Nibelungenliedes gefunden. Zur selben Zeit wurde die Reichsfestung Altems auf dem Felsen ob Ems, welche der Familie als Residenz diente, im „neuen Stil“ renoviert. In 740 Metern Meereshöhe, 300 Meter über dem Rheintal, sind die Überreste einer der größten Burganlagen Mitteleuropas zu sehen: Sie hatte eine Länge von 800 Metern und eine Breite von bis zu 85 Metern, besaß sieben Tore und eine Zugbrücke und umfasste 47 Räumlichkeiten.
|